Der EYOF-Start von Jolina Reinhold: Vom Sternchen zum Stern
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Jolina Reinhold – dieser Name ist eng verbunden mit dem TSV Abensberg und mit Motivation zur Höchstleistung.
Schon jetzt sorgt sie mit ihren Erfolgen für Aufsehen, und ihr Weg scheint sie direkt zu größeren Aufgaben in der internationalen Judowelt zu führen. Doch was macht Jolina so besonders? Wie ist ihr bisheriger Werdegang verlaufen, und was erwartet sie auf ihrem weiteren Weg? Dieser Text gibt einen Einblick in Jolinas bisherige Karriere, ihren sportlichen Alltag und ihre Ambitionen.
Die Anfänge: Judo beim TSV Abensberg
Jolina Reinhold stammt aus einer der deutschen Judohochburgen, dem TSV Abensberg. Der Verein ist international bekannt für seine Nachwuchsarbeit und für zahlreiche nationale wie internationale Titel. Hier erhält Jolina nicht nur professionelle Trainingsbedingungen, sondern auch die notwendige Unterstützung und Motivation, die junge Talente brauchen, um sich optimal zu entwickeln.
Schon früh wurde ihr sportliches Potenzial erkannt. Zusammen mit ihrem Trainer Radu Ivan bildet sie ein äußerst eingespieltes Team. Radu Ivan, selbst ein erfahrener Judoka und Olympionike ist ein erfolgreicher Coach, der auch schon vor Jolina Talente wie Sebastian Seidl, Manuel Scheibel oder auch Raffaela Igl zu formen wusste.
Erfolge auf nationaler und internationaler Bühne
Die Liste ihrer Erfolge ist bereits beachtlich, insbesondere wenn man bedenkt, dass Jolina noch viele Jahre im Nachwuchsbereich vor sich hat. Schon als Athletin des ersten Jahrgangs der U18 konnte sie sich bei der Weltmeisterschaft 2024 in Lima eine Bronzemedaille sichern.
In diesem Jahr krönte sie sich dann nicht nur zur Deutschen Meisterin in ihrer Alters- und Gewichtsklasse, sondern auch gleich eine Altersklasse darüber, bei den Juniorinnen. Diese nationalen Titel waren Türöffner zu neuen Aufgaben, die Jolina auch gerne annimmt.
Doch nicht nur auf nationaler, sondern auch auf europäischer Ebene zeigte sie ihr Können: Bei den European Cups sicherte sie sich bereits eine Gold- und eine Bronzemedaille. Diese internationalen Medaillen sind ein Beweis für ihre konstant starke Leistung und ihre Fähigkeit, auch gegen die besten Nachwuchs-Judoka Europas zu bestehen.
Eine neue Aufgabe: der Ausflug in die U21 mit viel Vorfreude
Wie oben erwähnt, durfte Jolina schon einmal in der höheren Altersklasse U21 „vorfühlen“ – eine Erfahrung, die sie frühzeitig auch an das hohe internationale Niveau heranführen soll. Obwohl sie erst im Jahr 2027 regulär aus der U18 herauswächst, konnte sie bereits jetzt bei einem European Cup in der U21 eine Silbermedaille gewinnen. Das unterstreicht einerseits ihre sportliche Reife und andererseits ihr großes Potenzial für zukünftige Erfolge.
Stärken und Besonderheiten
Was zeichnet Jolina als Judoka besonders aus? Ihre größte Stärke ist ohne Zweifel ihre Freude an genau dem, was sie tut. Jolina ist glücklich, wenn sie trainieren darf, Pausen schätzt sie nicht allzu sehr, auch wenn sie mittlerweile weiß, dass auch diese wichtig sind. Eine weitere Stärke ist ihre Power auf die sie zwar zählen kann, aber sich gleichzeitig nicht ausschließlich verlassen will. Daher saugt sie im Techniktraining alles auf wie ein Schwamm und probiert die neu erlernten Dinge im Randori auch aus.
Hinzu kommt: Für ihr junges Alter ist Jolina bereits extrem fokussiert und abgeklärt. Gerade in Drucksituationen – wenn es um viel geht und die Erwartungen hoch sind – hat sie bewiesen, dass sie zur Höchstform auflaufen kann. Auch wenn ihr Blick dann mal zu den Trainern wandert, am liebsten zu Radu, kann Jolina auch mit den anderen Trainern, die für sie zuständig sind, Medaillen gewinnen. Ob mit Chris Schwarzer, einem der U18 Bundestrainer, Donat Müller, dem U21 Bayerncoach oder auch Claudia Straub, der zuständigen Landestrainerin U18 – Jolina arbeitet mit uns Trainern an ihren Zielen – so soll es sein.
Der Weg zu den Europäischen Olympischen Jugendspielen
Dass Jolina vom Deutschen Judo-Bund für die European Youth Olympic Festival (EYOF) nominiert wurde, kam nicht überraschend.
Das EYOF kämpfen zu dürfen ist beim Nachwuchs hoch im Kurs. Olympisches Flair hat immer etwas ganz Besonderes. Jolina tritt an, um für Deutschland eine Medaille zu holen – eine Herausforderung, der sie mit großer Vorfreude und gesunder Anspannung entgegensieht.
Olympische Spiele als großes Ziel und Judo als Teamsport
Für Jolina ist ihre Liebe zum Judo wie gesagt die wichtigste Triebkraft. Gleichzeitig ist ihr großes Ziel klar: Sie möchte eines Tages bei den Olympischen Spielen starten, das gab sie dieses Jahr auch im Judomagazin schon zu Protokoll.
Um dieses Ziel zu erreichen, investiert sie das ganze über Jahr viel Aufwand und Zeit. Urlaubsplanung, Freizeitgestaltung, Familienzeit – alles wichtige Bausteine zum Glück, aber unter der Überschrift JUDO. Für Jolina sind das keine Opfer, die sie bringt, sondern einfach nur Schritte in Richtung ihres großen Zieles. Diese Schritte geht Jolina wohl behütet und wohl begleitet durch ihre Eltern, ihren kleinen Bruder Timmy, Heimtrainer Radu, die Landestrainer des Bayerischen Judo-Verbandes wie auch die beiden Bundestrainer Chris und Juan – am Ende ist Judo eben doch ein Team-Sport!
Jetzt erst mal das EYOF
Abschließend bleibt festzuhalten: Jolina Reinhold ist ein Vorbild für viele junge Sportler/-innen. Sie zeigt, dass mit Leidenschaft, Disziplin und dem richtigen Umfeld Großes möglich ist. Wenn sie ihren Weg konsequent weitergeht, stehen die Chancen gut, dass wir ihren Namen noch häufig auf den internationalen Ergebnislisten finden werden – wenn alles läuft wie geplant als erstes auf den Siegerlisten des EYOF 2025.
Jolina kämpft, wie auch Grace, am 24.07.25 in Skopie in Nordmazedonien. Auch ihr wird ganz Bayern die Daumen drücken!
Nicht verpassen: am 26.07. ist das Mixed Team Event des EYOF – auch Jolina geht hier noch mal für „Team Deutschland“ an den Start.
Text: Alexander Trost und Claudia Straub
Fotos: EJU F. Scherf, S. Borowia, O. Sellner, M. Neugebauer, M. Reinhold