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Entscheidungshilfen zu Hygienemaßnahmen

Veröffentlicht in

Verbandsnachrichten Presse

"Im Sportlichen Training ändert sich erstmal nichts - aber wir haben das im Blick!"  so äußerte sich Dr. Markus Söder am 15.10.2020 in einer Pressekonferenz.

Liebe Judoka und Funktionäre, leider ziehen die Infektionszahlen wieder rasant an und die Fragen bezüglich Hygienekonzepten und einheitlicher Regelungen an uns und die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle nehmen zu. Diese Nachfragen sind verständlich, dennoch können wir einigen Wünschen nicht gerecht werden, da sie einfach juristisch und formal nicht haltbar sind. Das heißt konkret?

Die Infektionsschutzmaßnahmenverordnungen regeln bisher, durch den Rahmenhygieneplan, die Einschränkungen für den Sportbetrieb. Sie werden durch Experten zusammen mit dem StmI entworfen und in der Folge Regelungen und Vorgaben erstellt, die der BJV dann in seinem eigenen Hygienekonzept abbildet. Die aktuellen Änderungen haben wir immer in die Konzeptvorlage eingearbeitet, um euch so eine Mustervorlage bieten zu können (müßig zu erwähnen, dass wir die Regelungen auch nicht vorab erhalten haben und uns binnen kürzester Zeit immer wieder neu in Gesetzestexte einarbeiten müssen, was auch uns an gewisse Grenzen bringt).

Diese Mustervorlage bildet immer das gesetzlich Mögliche ab. In die Septemberaktualisierung haben wir bereits aufgenommen, dass je nach lokalem Geschehen und örtlichen Bedingungen auch wieder zu 5er Gruppen oder festen Partner abgewichen werden kann. Diese Einschränkungen sind Möglichkeiten für Vereinen, in deren Regionen die Zahlen ansteigen und auf erhöhtem Niveau verbleiben. 

Was kann euch bei der EInschätzung helfen? Ich versuche mich nun an einer persönlichen Einschätzung und Hilfestellung, die jeder für sich als Hilfestellung annehmen kann oder auch ausdrücklich verweigern darf. Ich schreibe aus der Sichtweise eines Sportlehrers, mit den entsprechenden Einblicken in das Schulsystem und gewissen Entscheidungswegen. Es sind jedoch auch nur meine Einblicke, ich bin kein Virologe, kein Arzt, absolut kein Experte. Diese Experten sitzen mit dem StmI zusammen und entwerfen hier die Regelungen und Vorgaben, die der BJV dann im Muster-Hygienekonzept abbildet. Sollten auf Grund der aktuellen Entwicklung Unsicherheiten entstehen, so möchte ich euch folgende Gedanken und Haltepunkte zur Reflexion und zur Stütze bei einer Entscheidungsfindung mitgeben: 

  • Steigende Infektionsrate / Inzidenzwert: Es macht möglicherweise Sinn in 5er Gruppen zu trainieren, wobei mehrere Gruppen in einer Halle zulässig sind!, sofern die Gesamtzahl der zulässigen Personen in der Halle nicht überschritten wird. Diese hängt maßgeblich von Mattenfläche und Lüftung ab. Bei weitere ansteigenden Zahlen macht es möglicherweise Sinn, mit festen Partner und zwischen den Paarungen mit Abstand zu trainieren. An welchen Werten kann ich mich orientieren? Da ich kein Experte und Virologe bin schaue ich auf die Vorgaben meines Landratsamtes oder des zuständigen Gesundheitsamtes. 
  • Richtwert Landratsamt/GA: Die Ämter veröffentlichen mehr oder minder lokale Regelungen, wie viele Personen sich im öffentlichen Raum treffen können. Persönlich würde ich ein Training so definieren. Spätestens wenn sich öffentlich nur noch 10 oder 5 Personen unterschiedlicher Hausstände treffen dürfen, sollte möglicherweise auch im Training auf 10er oder 5er Gruppen umgestellt werden, oder eben auch auf feste Partner, zur Verringerung der Durchmischung, weiter reduziert werden.  
  • Quarantäneklasse: Ein Trainingsteilnehmer ist in einer Quarantäneklasse. Das Training sollte zwei Wochen aussetzen in dieser Gruppe, zumindestens bis Negativtestungen vorliegen. 
  • Schulschließung: Wenn eine komplette Schule im Einzugsgebiet geschlossen wird und komplett online beschult wird, sollte von einem Trainingsbetrieb möglicherweise Abstand genommen werden. 

Die Dokumentationspflicht der Teilnehmer ist weiterhin für eine möglicherweise anstehende Nachverfolgung dringend notwendig und auch vorgeschrieben. Wichtig ist die lokalen Bedingungen miteinzubeziehen. Eine Mattenfläche in einem Keller wird weniger Frischluftmöglichkeiten besitzen als ein Glas-Dojo mit Fensterfront und Schiebefenstern. Hier kommt man nicht darum herum mit den Verantwortlichen der Halle ins Gespräch zu treten. Ein einem Hallendrittel einer Dreifachturnhalle hat sich die Teilnehmerzahl von 20 herausgestellt. Diese wird von den meisten Sportvereinen in meinem Umfeld, sportartenunabhängig, so umgesetzt. Auch daraus lassen sich Gruppengrößen definieren. 

Persönlich gehe ich davon aus, dass wir zeitnah durch das StmI neue Regelungen gekommen werden, wobei es auch hier den Abteilungen immer zusteht, strenger zu agieren. Zusammengefasst sind folgende Abstufungen kurz erwähnt:

  1.  Volles Training (No-Corona)
  2.  Einschränkung in Trainingszeit und Gruppengröße
  3.  Einschränkung in Gruppendurchmischung: 5er Gruppen, Abstand zwischen Gruppe-Trainer und Gruppe-Gruppe: Hier ist jedoch Randori in der Kleingruppe möglich, es können z.B. auch vier 5er Gruppen aktiv sein. 
  4.  Einschränkung der Gruppendurchmischung: Feste Partner, Abstand zwischen Paarung-Trainer und Paarung-Paarung. Hier sind Randori-Partner dann natürlich eingeschränkt, dennoch können viele Situationen für die Gürtelprüfung trainiert werden, Kräftigungsübungen am Partner durchgeführt und eben Randori mit festem Partner durchgeführt werden. 
  5.  Kontaktverbot im Indoortraining, Abstand zwischen Sportler-Sportler und Sportler-Trainer: Hier hat der BJV viele Trainingskonzepte und Ideen bereitgestetellt. Ihr findet sie in der Trainerakademie. 
  6.  Kontaktverbot im Outdoor-Training, Abstand zwischen Sportler-Sportler und Sportler-Trainer. Hier hat der BJV viele Trainingskonzepte und Ideen bereitgestetellt. Ihr findet sie in der Trainerakademie. 

Bei steigenden Werten sollte stets als Faustregel gelten: "Weniger Kontakt, Weniger Durchmischung, Weniger Wechsel, Weniger stickige Luft, weniger Teilnehmer!"

Natürlich haben wir uns den Herbst alle anders gewünscht und auch vorgestellt. Ich bin dennoch der festen Überzeugung, dass die bayerischen Judo-Vereine bisher vorbildlich und präventiv mit Augemaß und hohem Verantwortungsbewusstsein agiert haben. Das macht mich unglaublich stolz, was hier geleistet wurde in Abteilungen, Vereinen, Bezirken und dem gesamten Sportfachverband. Hier waren auch die Rückmeldungen äußerst positiv, die wir vielerseits erhalten haben. Der Dank den ich hier ausspreche an die Verantwortlichen in den Vereinen und Bezirken ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, das ist mir völlig bewusst, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Die gesamte Judogemeinschaft hat bisher zusammengehalten und tolle Ideen und Initiativen auf den Weg gebracht.

DANKE! Bleibt gesund!

Florian Ellmann

(Stand: 15.Oktober 2020)

 

 

 

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