Im Zuge der Neuerungen, die sich durch die neue Graduierungsordnung ermöglichen wurde im BJV-Prüfungswesen das neue Format eines „Modullehrgangs Boden“ mit Überprüfung im Rahmen gemeinsam durchgeführter Trainingseinheiten angeboten. Das neue Format soll es interessierten Judoka ermöglichen, die notwendigen Prüfungsinhalte schrittweise im Rahmen regelmäßiger Trainingseinheiten zu erarbeiten und schließlich - innerhalb des Moduls - erfolgreich für die Dan-Graduierung zum 1. oder 2. Dan zu absolvieren. Das Format soll damit v.a. Judoka auch außerhalb der großen Zentren die Möglichkeit eröffnen, eine Dangraduierung in mehreren, zeitlich entzerrten Einzel-Modulen zu erreichen.
An der Premiere in den Trainingsräumen des Ausrichters (TuS Traunreut) nahmen insgesamt 15 Judoka aus acht bayerischen Vereinen teil. Unter fachkundiger Anleitung der beiden Mitglieder des BJV-Danprüfer-Teams Stefan Maier und Volker Weberpals übten sich die Teilnehmer zwischen dem 07.11.2025 und 20.12.2025 in vier gemeinsamen Trainingseinheiten insbesondere an den grundsätzlichen Funktionsprinzipien und Wirkungsweisen der jeweiligen Techniken, ausgehend von allen Standardsituationen in der Bodenlage. Diese konzeptionelle Herangehensweise ließ den Judoka genügend Freiraum, ihr eigenes Judo einbringen und - auch im Austausch mit den anderen Teilnehmern - eigene Lösungen erarbeiten zu können, ohne die wesentlichen „Knackpunkte“ einer Technik zu vernachlässigen.
Im Rahmen der Überprüfung (im letzten Modul unterstützt von Stephan Goldammer, Mitglied des BJV-Danprüfer-Teams) konnte allen Teilnehmern ein erfreulich hohes Ausführungsniveau der gezeigten Leistungen bescheinigt werden, sodass das Feedback der Teilnehmer wie das der Prüfer über die gesamte Veranstaltung durchweg sehr positiv ausfiel.
Hier einige Teilnehmerstimmen:
- „Das Programm an sich ist/war eine tolle Möglichkeit abseits vom heimischen Standard-Trainingsbetrieb sich dem Dan zu widmen.“
- „Mit dem Modul erreicht man auch Langzeitbraungurte (wie mich) bei denen das sonst eher untergegangen ist.“
- „Ich war erstaunt, dass durch diesen Lehrgang Judo für mich nach Jahrzehnten noch Überraschungen zu bieten hat.“
- „Egal ob es Halten, Hebeln oder Würgen war, durch viele neu vermittelte Sichtweisen wurde Judo mit ruhiger, entspannten Kompetenz unserer Referenten auf ein für mich neues Niveau gehoben, wobei der Spaß nicht zu kurz kam.“
- „Altbekannte Haltegriffe, die mit neuen Kontrollpunkten effizienter wurden - Würgetechniken, die mit neuen Bewegungsrichtungen überzeugten - Hebeltechniken, die durch Belastung anderer Körperteile ihre Wirkung verstärkten, zeigten mir mein Judo zu hinterfragen und neue Wege auszuprobieren.“
- „In der Vergangenheit war ich eher der Freund der "klassischen" Prüfung - das würd ich jetzt nicht mehr so unterschreiben.“
- „Bei dem gemeinsamen Üben wird von Anfang an das Wesentliche gezeigt, betont, auch sich ändernde Sichtweisen verständlich erklärt (man übt das Falsche nicht noch weiter). Durch die mehreren Modultage kommt es zudem zu Wiederholungen von Schwerpunkten und es vertieft sich im Judoverhalten.“
- „Im Boden hab ich einen für mich großen Schritt gemacht und konnte das ein oder andere auch im heimischen Training schon herzeigen und erklären.“
Wir hoffen, dass dieses Format weiter bestehen bzw. auch erweitert werden wird.
Text und Bild: Steefan Maier
