Powerwochenende für die Trainer von Morgen
Veröffentlicht in
Am 29. und 30. November trafen sich die angehenden Trainerassistentinnen und Trainerassistenten zu Teil 3 und 4 der Ausbildung im Dojo des TSV Unterhaching.
Der Samstag stand im Zeichen von Technik, Methodik und Trainingskonzeption. Zuerst führte Max Sindram die Gruppe durch eine Einheit zum Thema Kata, genauer gesagt „geschlossene Situationen“. Dabei wurde deutlich, wie wichtig Bewegungsabläufe, Timing, Partnerarbeit und Bewusstsein für Angriff und Verteidigung sind.
Den restlichen Lehrgangstag leiteten Daniel und Jochen Haucke. Die Teilnehmer erfuhren, was es mit der Grundkampfkonzeption (GKKZ) auf sich hat. Dieses Konzept bildet im Judo die Basis für den Stand- und Bodenkampf. Es geht darum, einfache, entwicklungsrelevante Kampfhandlungen systematisch zu lehren und zu üben. Besonders wichtig sind Bewegungsverständnis, Gleichgewicht, Distanzkontrolle und Kontrolle des Partners.
Im Anschluss daran wurde die Individuelle Kampfkonzeption (IKKZ) thematisiert. Während die GKKZ die Grundlage bildet, erlaubt die IKKZ, das Training individuell an die Fähigkeiten und Stärken einzelner Judoka anzupassen. So lernten die Teilnehmer, wie sie Techniken als Lösungen von Situationen, Varianten sowie persönliche Stärken sinnvoll in individuelle Handlungsoptionen überführen können.
Ein weiterer wichtiger Baustein war das Thema kompetenzorientiertes Training. Dabei ging es nicht nur um Technikvermittlung, sondern um das bewusste Fördern von Fähigkeiten und Fertigkeiten und damit die Grundlage, auf der sich Judoka individuell und altersgerecht weiterentwickeln können. Diese didaktisch-methodische Herangehensweise entspricht dem Ansatz des DJB in der Ausbildung.
Am Sonntag stand die Rolle als Trainer im Mittelpunkt. Daniel Hauke hielt einen Vortrag, der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer tief zum Nachdenken brachte. Es ging nicht nur darum, wie man Techniken vermittelt, sondern vor allem, welche Wirkung man als Trainer auf die Sportler hat. Respekt, Aufmerksamkeit und klare Kommunikation prägen das Training und beeinflussen, wie sich die Judoka entwickeln. Immer wieder forderte Daniel dazu auf, die eigene Haltung zu reflektieren: Wie motiviere ich, ohne zu überfordern? Wie gehe ich mit Fehlern um? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spürten, wie wichtig es ist, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein, und nahmen viele Anregungen für ihr eigenes Verhalten im Training mit.
Danach wurde von Daniel geklärt, was der Unterscheidung zwischen Leistungs- und Breitensport ist. Je nach Zielgruppe unterscheidet sich die Trainingsplanung, Methodik und Betreuung. Ein weiterer Programmpunkt war das Graduierungswesen. Jochen ging auf die einzelnen Niveaustufen ein, die sich in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen eines Judoka, vom „Hineinwachsen ins Judo“ bis hin zum „Judo Experten“ widerspiegeln.
Bevor Andreas Hofreiter für die offenen Rechtsfragen aus dem ersten Lehrgangstag zur Verfügung stand, durften alle Nachwuchstrainer in einer Mini‑Lehrprobe ihr Können unter Beweis stellen. Einige waren zuerst nervös, doch schnell zeigte sich, dass alle das Gelernte sehr gut umsetzen konnten. Für den Bezirk München heißt das: Wir bekommen engagierte, gut vorbereitete Trainerassistentinnen und Trainerassistenten, die Judo mit Begeisterung weitertragen können.
Text und Bilder: Max Sindram