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Große Ziele, Schweiß und Tränen

Veröffentlicht in

Sportgeschehen Jugend

Große Ziele, Schweiß und Tränen – und am Ende steht mit einem 7. und einem 5. Platz für Bayern ein respektables Ergebnis

Am Mittwoch den 26.06.2019 machte sich das u18 Judo-Team Deutschland gemeinsam mit den Bundestrainern auf den Weg nach Warschau. Mit an Bord 4 Bayern, die wir in den letzten Wochen schon vorgestellt haben. Im Gepäck viele Hoffnungen, Träume und unzählige Trainingsstunden. Am Donnerstag startete Darja Dorowskich, von Jahn Nürnberg 2012, in der Gewichtsklasse bis 48kg. Ihr Los war schwierig, traf sie doch gleich in der ersten Begegnung auf eine Kosovarin. Physisch sehr stark und um wahrsten Sinne des Wortes schwer in den Griff zu bekommen. Darja kämpfte tapfer und schrammte auch 2 mal sehr knapp an einer Wertung vorbei. Doch dann konnte die Gegnerin mit Wazaari punkten. Darja kämpfte den Rückstand aufzuholen und erntete dafür ein Shido, welches Trainer und Athletin aus der Fassung brachte. Ein kurzer Moment der Verwirrung und das zweite Wazaari war da. Sieg für die Kosovarin. Leider verlor diese die nächste Begegnung, somit konnte Darja leider nicht in die Trostrunde einziehen. Trotzdem eine starke Saisonleistung von Darja und ein starker Auftritt in ihrem Kampf auf der EM. Am zweiten Tag war David Sperlich dran. Der Kämpfer vom DJK Ensdorf, der in München im Sportinternat wohnt, um am Stützpunkt zu trainieren, hatte mitten in der Saison die Gewichtsklasse gewechselt. Trotz dieser Schwierigkeiten schaffte David die Nominierung zur EM in der neuen Klasse bis 66 kg. Sein erster Gegner war aus Lettland. David konnte den Kampf nach 4 Minuten und 34 Sekunden mit einem Choi seoi nagefür sich entscheiden. Im nächsten Kampf traf er auf einen Ungarn, dieser ist kein unbeschriebenes Blatt. David und sein Gegner lieferten sich siebeneinhalb Minuten lang eine Schlacht. Es war ein Kampf auf Augenhöhe, beide waren am Ende total erschöpft. Leider purzelte David nach diesem langen Kampf im Golden Score über einen Abtaucher und musste sich geschlagen geben. Nachdem der Ungar Poolsieger wurde, durfte David in der Trostrunde noch mal mitkämpfen. Hier unterlag er leider dem Griechen. David hat eine tolle Saison gekämpft und trotz einiger Widrigkeiten nie aufgegeben. Mit seiner guten Leistung auf der EM hat er erneut gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch noch in der Gewichtsklasse bis 66kg am Start, war ein „versteckter Bayer“. Vlad Palamarciuc von Jahn Nürnberg war nach seinen guten Leistungen bei den Cadet Cups von Moldawien für die EM nominiert worden. Vlad machte fast 6 Minuten lang einen tollen und spannenden Kampf mit dem Briten Shaun Malazarte. Leider unterlag er im Golden Score und konnten in der Trostrunde nicht weiter kämpfen, da sein Gegner nicht Poolsieger wurde. Vlad zeigte mit seinem Einsatz auf der EM, dass er wieder einen Schritt nach vorne gemacht hatte, weiter so!

Tag drei hatte zwei weitere Bayern in Petto. Elisabeth Pflugbeil vom TSV Großhadern in der Klasse bis 70kg und Josyp El Sawy von Jahn Nürnberg im Schwergewicht trugen die deutschen Farben. Josyp hatte im ersten Kampf einen Georgier. Als jüngster Jahrgang bot Josyp dem Georgier anfangs gut Paroli, musste sich der physischen Übermacht jedoch geschlagen geben. Da der GEO Poolsieger wurde kam Josyp in die Trostrunde. Dort kämpfte er fast 4 min gegen einen Weißrussen, den er mit einer der spektakulärsten Techniken der gesamten Veranstaltung auf die Matte schickte: ein Ura nage, der die ganze Halle zum Beben brachte! In der dritten Begegnung fand sich Josyp dem auf Eins gesetzten Russen gegenüber wieder. Dieser hatte zuvor in der Hauptrunde verloren und traf nun genau auf Josyp. Nach nur 23 Sekunden konnte der Russe leider siegen. Platz 7 für Josyp. Eine starke Saison und die Gewissheit, dass mit ihm auch unter Druck zu rechnen ist, das ist die Bilanz für das bayerische „Kücken“ im deutschen Team. Elisabeth Pflugbeil, genannt Lilly, war unter den 8 Besten in ihrer Gewichtsklasse. Diesen Setzplatz hatte sie sich mit ihren tollen Vorleistungen über das Jahr erarbeitet und bekam ein Freilos. Anschließend konnte sie in Runde 2 den Kampf gegen eine Ungarin souverän nach 1 min 38 sec mit Ippon beenden, da kamen keine Zweifel auf. Runde 3 ging dann gegen eine alte Bekannte, Carolina Mengucci aus Italien. Die unangenehme Linkskämpferin konnte Lilly nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl die Italienerin mittels Strafen in Führung ging, siegte Lilly am Ende mit 3 Shidos. Im Poolfinale traf Lilly auf Tsunoda, eine Spanierin mit japanischen Wurzeln. Knapp 2 Minuten dauerte die Begegnung und Lilly zeigte, dass sie vor nichts und niemandem Angst hat. Auch sie hatte sich eine Chance erarbeitet, die sie jedoch nicht verwandeln konnte und verlor die Begegnung mit Ippon. Im kleinen Finale traf Lilly dann auf eine Polin, die sie in diesem Jahr schon mal besiegt hatte. Doch diese war nicht zu unterschätzen. Nach einem zurück genommenen Shido gegen die Polin verlor Lilly mit 3 zu 2 Shidos. Mehr als schade, war sie dem Sieg doch gerade noch so nahe gewesen.

Platz 5 auf der EM, bestes deutsches Ergebnis. Klar der 5. Platz ist immer sehr bitter. Aber fünfter in Europa ist doch was – gratuliere zu diesem tollen Ergebnis! Wir gratulieren allen Athletinnen und Athleten und den Heimtrainern zu diesem tollen Ergebnis auf den Europameisterschaften der U18 in diesem Jahr! Nun sind wir gespannt was die Europäischen Jugendspiele mit 3 weiteren bayerischen Höhepunktstarterinnen und –Startern bringen!

Text. Claudia Straub

Bild EJU: Rui Telmo Romao

Bild Selfie: Elisabeth Pflugbeil

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