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A


Ai-yotsu gleicher Griff, rechts gegen rechts, links gegen links
Ashi Bein, Fuß

 B


Barai / Harai fegen

 D


Dan Meistergrad
Do Weg
Dojo Ort zum Üben, Trainingshalle

 E


Eri Kragen

 G


Gaeshi Gegenangriff
Gake einhängen, einhaken
Garami gebeugt, gedreht
Gari sicheln, belastetes Bein wegreissen
Gatame unbeweglich machen, festhalten
Gokyo Zusammensetzung der 40 Original-Würfe
Guruma Rad

 H


Hadaka frei, Nacken
Hajime Beginnt, Kämpft
Hane Flügel, Feder, Sprung
Hansoku-make Disqualifikation im Wettkampf
Hiki-wake Unentschieden im Wettkampf
Hiza Knie
Hon Grundform

 I


Ippon höchste Wertung im Wettkampf

 J


Jime würgen
Ju sanft
Judo sanfter Weg
Judogi Judoanzug
Judoka Judokämpfer
Juji über Kreuz

 K


Kami oberhalb, obenauf
Kannunki quer
Kata vorgegebener Bewegungsablauf in ritualer Form
Kata-ha Körperseite
Kawaishi-Eingang über Kreuz-Eingang
Kenka-yotsu gegengleicher Griff, rechts gegen links
Kesa Schärpe
Ko klein
Koshi Hüfte
Kumi nehmen, greifen
Kuzure Variante
Kuzushi Gleichgewicht brechen
Kyu Schülergrad

 M


Mae-mawari-ukemi Judorolle vorwärts
Maki rollen, drehen
Maki-Komi eindrehen und mitfallen
Mata Schenkel
Mate Halt, Wartet
Morote beide Hände
Mune Brust

 O


O groß
Obi Gürtel
Okuri beide, zwei
Osae-Komi Haltegriff im Wettkampf
Otoshi das Fallenlassen

 R


Randori freies Üben
Rei Gruß
Ryo beide

 S


Sankaku Dreieck
Sensei Lehrer, Meister
Seoi Rücken
Shido Bestrafung im Wettkampf
Sono-mama Haltegriffunterbrechung im Wettkampf
Sore-made Wettkampfende
Soto außen, neben dem Körper
Sumi Ecke, Winkel, Kniekehle

 T


Tai Körper
Tandoku-Renshu Üben ohne Partner
Tani Tal
Tatami Judomatte
Tate aufrecht, gerade
Te Hand
Tokeda Haltegriff gelöst im Wettkampf
Tomoe gebogen, gebogener Winkel
Tori derjenige, der die Aktion macht
Tsuri auffangen

 U


Uchi innen
Ude Arm
Uke derjenige, an dem die Aktion gemacht wird
Ukemi Falltechnik
Uki schweben, flattern
Ushiro nach hinten

 W


Waki Körperseite
Waza-ari mittlere Wertung im Wettkampf

 Y


Yoko Seite
Yoshi Weiterkämpfen nach Unterbrechung des Haltegriffs im Wettkampf
Yuko kleine Wertung im Wettkampf
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Fragenübersicht:

1. Ist Judo gefährlich?

2. Wieviel kostet es, Judo zu machen?

3. Muss mein Kind an Wettkämpfen teilnehmen?

4. Wo finde ich einen Verein in meiner Nähe?

5. Kann ich auch mit 45 noch mit Judo anfangen?

6. Ich bin arbeits- und mittellos. Gibt es trotzdem einen Verein, in dem ich trainieren kann?

7. Welche körperlichen Voraussetzungen sind notwendig?

8. Ab welchem Alter kann mein Kind Judo erlernen?

9. Kann ich einfach mal an einem Training teilnehmen?

10. Wenn werden neue Mitglieder aufgenommen bzw. wann fanden neue Kurse an?

11. Muss ich mir für das Probetraining schon einen Judoanzug kaufen? 

12. Wie unterscheiden sich weitere asiatische Kampfsportarten vom Judo?

13. Ist Judo auch für "Schüchtere" geeignet?

14. Was bedeuten die japanischen Namen im Judo?

15. Welche Graduierungen gibt es und welche Bedeutungen haben sie?

16. Was ist ein Judopass?

17. Ab wann darf ich an einem Wettkampf teilnehmen?

18. Wie funktioniert Wettkampf?

 

 

 

1. Ist Judo gefährlich?

Judo ist eine Kampfsportart - das hört sich gefährlich an. Muss es aber nicht sein. Denn wie bei allen Sportarten gibt es ein umfangreiches Regelwerk, das die Sportler schützen soll. Gefährlich ist Judo also eigentlich nicht. Aber auch im Judo passieren ab und zu Verletzungen, jedoch nicht häufiger und kaum schwerer als in anderen Sportarten.
Zudem ist das Ausbildungssystem im Judo so gestaltet, dass man schrittweise neue Erfahrungen sammeln kann. Das fängt an mit der „Fallschule“, wo man das richtige und schmerzfreie Fallen lernt. Es geht dann weiter mit dem Erlernen von Wurf- und Bodentechniken. Wer Interesse an Wettkämpfen hat, kann sein Können auch dort unter Beweis stellen. Und bei alledem kommt auch im Training das Wichtigste am Sport nicht zu knapp: Spaß und Freude an der Bewegung, mit Spielen, vielen Übungen und Spaß am Sport und in der Gemeinschaft.

 

 
2. Wieviel kostet es, Judo zu machen?

Das hängt von den Beiträgen in den Vereinen und den Kosten für Sportkleidung ab. Die Vereinsbeiträge liegen üblicherweise im Bereich von 5 bis 20 Euro pro Monat. Die Sportkleidung (Judogis) kann man sich in vielen Vereinen anfangs leihen. Einsteigermodelle kosten je nach Größe und Modell ab 20 Euro für Kinder und ab 35 Euro für Erwachsene. Dazu kommen noch die Kosten für einen Gürtel und Badeschlappen.

 

 
3. Muss mein Kind an Wettkämpfen teilnehmen?

Natürlich nicht. Judo ist auch als normaler Gesundheitssport geeignet. Übrigens bis ins hohe Alter.

 

 
4. Wo finde ich einen Verein in meiner Nähe?

Hier kannst Du nach einem Verein suchen: >> Vereine

 

 
5. Kann ich auch mit 45 Jahren noch mit Judo anfangen?

Ja, das geht problemlos, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegen stehen. Viele Vereine in Bayern bieten Judo nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern auch für ältere Erwachsene an. 
Der BJV entwickelt dazu auch gemeinsam mit seinen Partnern Programme, um Judo auch als Gesundheitssport besser bekannt zu machen. Denn Judo bietet Sportlern in jedem Alter die Möglichkeit, durch vielfältige körperliche Erfahrungen fit zu bleiben.

 

 
6. Ich bin arbeits- und mittellos. Gibt es trotzdem einen Verein, in dem ich trainieren kann?

Das kommt darauf an, an welchen Verein man sich wendet. Bei vielen Vereinen ist es möglich, in diesem Fall zu reduzierten Beiträgen Sport zu treiben. Manchmal gibt es auch die Möglichkeit der Beitragsbefreiung. 
Einfach einen Verein suchen (>> Vereinssuche) und mal nachfragen!

 

 
7. Welche körperlichen Voraussetzungen sind notwendig?

Judo ist in erster Linie ein Breitensport, der den ganzen Körper beansprucht. Zum Erlernen sind keine besonderen Voraussetzungen notwendig, man muss dafür nicht sportlicher sein als für Schwimmen, Radfahren oder Joggen. Die Beweglichkeit und Koordination wird nach und nach schrittweise im Training aufgebaut. Jedoch wird niemand überfordert, denn Judo soll vor allem Spaß machen.

 

 
8. Ab welchem Alter kann mein Kind Judo erlernen?

Die erste Gürtelprüfung zum weiß-gelben Gürtel ist laut Statuten ab dem 7. Lebensjahr möglich. Fast alle Vereine bieten jedoch das vom Bayerischen Judo-Verband entwickelte Konzept zum Heranführen an den Judosport an. Hier können Kinder ab dem 5. Lebensjahr teilnehmen und lernen spielerisch judobezogene Fertigkeiten. Auch wird das Erlernen von turnerischen und motorischen Fähigkeiten gefördert. Als Ansporn erhalten die Kinder einen „Judopass“, wo für jedes erlernte Element z. B. den Purzelbaum ein Aufkleber zum Einkleben ausgegeben wird.  

 

 
9. Kann ich einfach mal an einem Training teilnehmen?

In aller Regel ja. Fragen kostet nichts. Und wer schon einmal da ist, wird selten abgewiesen, sondern kann meistens zuschauen oder gleich mitmachen. Trotzdem ist für Judo-Anfänger ein Anfänger- oder Breitensportkurs vermutlich die beste Wahl.

 

 
10. Wann werden neue Mitglieder aufgenommen bzw. fangen neue Kurse an?

Ein Probetraining ist in vielen Vereinen ohne vorherige Anmeldung möglich. Einige Vereine bieten auch speziell Schnuppertrainings oder Einsteigerkurse an. Am besten beim nächsten Judoverein vorbeischauen und erkundigen bzw. Aushänge am schwarzen Brett beachten. 
Tipp: Die meisten Einsteigerkurse beginnen zeitgleich mit dem neuen Schuljahr. Und in vielen Gemeinden und Städten wird Judo auch als Ferienangebot aufgeführt.

 

 
11. Muss ich mir für das Probetraining schon einen Judoanzug kaufen?

Für das Probetraining sind eine Jogginghose und ein stabiles T-Shirt ausreichend. Schuhe werden nicht benötigt, da Judokas generell barfuß trainieren. Flip-Flops, Badelatschen oder Socken sind für den Weg zur Matte aufgrund der Hygienebestimmungen wünschenswert. 
Ein Judoanzug wird erst später notwendig. Diesen kann man sich aber auch in einigen Vereinen anfangs leihen.

 

 
12. Wie unterscheiden sich weitere asiatische Kampfsportarten vom Judo?

Jiu Jutsu jiu = sanft
jutsu = Kunstgriff
Jiu Jutsu hat seinen Ursprung in der alten chinesischen Kriegskunst und zielt darauf ab, den Gegner kampfunfähig 
zu machen oder zu töten.
Kendo ken = Schwert
do = Weg
Kendo ist ein japanischer Fechtkampf, der ursprünglich mit einem Schwert ausgetragen wurde. Heutzutage wird derKampf mit einem Bambusschwert und Schutzkleidung ausgeübt
Aikido ai = Harmonie
ki = Geist
do = Weg
Aikido ist eine Form der Selbstverteidigung, die sich zu den Angriff des Gegners zu Nutze macht. Eine Mischung aus Jiu Jutsu und Kendo
Karate kara = leer
te = Hand
Bei Karate werden die Gliedmaßen des Körpers zu Schlägen gegen empfindliche Körperteile eingesetzt
Taekwondo tae = stoßen
kwon = Faust
do = Weg
Ebenfalls wie bei Karate werden die Gliedmaßen des Körpers zu Schlägen gegen empfindliche Körperteile eingesetzt. Taekwondo ist die abgeschwächte Form von Karate.
Judo ju = sanft
do = Weg
Judo ist als einzige dieser Sportarten olympisch. Hier kann man sich unter Einhaltung der Regeln in engem Körper kontakt beim Wettkampf miteinander messen. Dies geschieht auf ungefährliche Weise. Judo kommt als einzige Budosportart ohne Schläge und Tritte aus.

 

 

13. Ist Judo auch für „Schüchterne“ geeignet?

Judo ist besonders für Schüchterne geeignet, denn Judo reduziert das Gefühl ausgeliefert zu sein und stärkt, ohne dass man es bewusst wahrnimmt, automatisch das Selbstbewusstsein.

 

 
14. Was bedeuten die japanischen Namen im Judo?

Judo kommt aus dem Japanischen, deshalb werden auch die japanischen Begriffe verwendet. Egal ob im Training oder im Wettkampf, alles führt ins Ursprungsland zurück. 
Hier die wichtigsten Begriffe:

Japanisch Deutsch
Dojo Judohalle, mit Matten ausgelegter Übungsraum
Hajime Kampfbeginn, Aufforderung an die Kämpfer „Kämpft!“
Ippon volle Punktzahl für eine perfekte Technik, bei der der Gegner mit Schwung auf dem größten Teil des Rückens landet, oder für einen erfolgreichen Halte-, Hebel- oder Würgegriff. Der Kampf ist damit beendet.
Judo Der sanfte Weg
Judogi Judoanzug, bestehend aus Jacke, Hose und Gürtel
Matte Kampfunterbrechung durch den Kampfrichter
Mokuso Konzentration im Judositz und kurzes Innehalten
Nage-waza Wurftechniken
Ne-waza Bodentechniken
Osaekomi Der Kampfrichter zeigt an, dass der Haltegriff zählt und die Haltezeit von 25 Sekunden gestoppt wird
Toketa Haltegriff wurde gelöst, der Gegner konnte sich befreien
Randori Übungskampf
Rei „Verbeugt euch“
Sore Made Kampfende
Ukemi-waza Falltechniken
Waza-ari Große Wertung für eine starke Technik, bei der der Gegner nicht ganz auf den Rücken fällt od. für 20 Sekunden Festhaltezeit
Yuko Mittlere Wertung für eine Technik, bei der der Gegner nur auf die Seite fällt od. für 15 Sekunden Festhaltezeit

 


 

15. Welche Graduierungen gibt es und welche Bedeutung haben sie?

9. Kyu weißer Gürtel Schülergürtel  
8. Kyu weiß-gelber Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 7. Lebensjahr 
7. Kyu gelber Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 8. Lebensjahr 
6. Kyu gelb-oranger Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 9. Lebensjahr 
5. Kyu oranger Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 10. Lebensjahr 
4. Kyu orange-grüner Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 11. Lebensjahr 
3. Kyu grüner Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 12. Lebensjahr 
2. Kyu blauer Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 13. Lebensjahr 
1. Kyu brauner Gürtel Schülergürtel Prüfung ab 14. Lebensjahr 
1. Dan schwarzer Gürtel Meistergrad Prüfung ab 16. Lebensjahr 

 

 

16. Was ist ein Judopass?

Jeder Judoka erhält mit dem Bestehen der ersten Gürtelprüfung zum weiß-gelben Gürtel einen Judopass – der Personalausweis im Judobereich. Hierin sind neben Personaldaten auch Foto, derzeitige Graduierung, Beitragsmarke und Vereinszugehörigkeit vermerkt. Der Pass ist bei jedem Turnier mitzuführen und vorzuzeigen. Ohne Judopass ist keine Teilnahme am Wettkampf möglich.

 

 
17. Ab wann darf ich am Wettkampf teilnehmen?

Startberechtigt ist jeder Judoka der mindestens 8 Jahre alt ist und einen gelben Gürtel hat. Außerdem muss ein gültiger Judopass vorliegen.

 

 
18. Wie funktioniert Wettkampf?

Bevor auf einen Wettkampf gefahren wird, gilt es die Turnierausschreibung sorgfältig zu lesen und zu überprüfen, ob die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind d. h. stimmt mein Jahrgang mit dem Altersbereich der Ausschreibung überein und bin ich startberechtigt mit meiner Gürtelfarbe. 
Am Wettkampftag selber muss sich jeder Kämpfer zu Beginn eine Startkarte kaufen und ausfüllen. Hier werden die Personalien abgefragt, die zur Registrierung sowie für eventuelle Einladungen zu Lehrgängen dienen. Zusammen mit dieser Startkarte und dem Judopass geht man zum „Wiegen“. Dort stellen Kampfrichter das Gewicht des Athleten fest und ordnen die Judokas in die vorgegebenen Gewichtsklassen ein, damit immer Gleichschwere gegeneinander antreten. 
Die sportliche Leitung ist für die Kampflisten verantwortlich und erstellt und veröffentlicht diese vor Beginn des Wettkampfs. Nach dem Aufwärmen und der offiziellen Begrüßung werden die jeweiligen Kampfpaarungen aufgerufen. Beide Kämpfer finden sich auf der Matte ein. Hierbei ist zu beachten, dass der Erstgenannte normalerweise einen roten Zusatzgürtel und der Zweitgenannte einen weißen Zusatzgürtel benötigt, damit die Kampfrichter die beiden Kämpfer besser auseinander halten könnten. Außerdem sollte zu diesem Zeitpunkt schon dafür gesorgt sein, dass die Socken und im männlichen Bereich das T-Shirt ausgezogen sind. Im weiblichen Bereich ist ein weißes T-Shirt unter dem Judogi vorgeschrieben. 
Nach der klassischen Verbeugung startet der Schiedsrichter das Duell mit „Hajime“. Beide Kämpfer haben nun die Möglichkeit das im Training Gelernte unter Einhaltung bestimmter Regeln umzusetzen. Hat ein Athlet die geforderte Höchstpunktzahl (Ippon) durch eine Wurftechnik oder Haltegriffzeit erreicht, ist der Kampf beendet. Ebenfalls beendet ist der Kampf, wenn die vorgegebene Zeit abgelaufen ist – dann gewinnt der Judoka mit der höchsten Wertung. 
Nach der Siegererklärung durch den Kampfrichter ist es üblich, dass man sich dankend die Hände schüttelt und mit einer respektvollen Verbeugung die Mattenfläche verlässt. 
In der Regel hat jeder Athlet bei einem Turnier zwischen ein und sechs Kämpfen, wo sich das Prozedere wiederholt, bis am Ende der Sieger feststeht. Mit der anschließenden Siegerehrung ist das Turnier beendet.

 

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Judo-Etikette

Judo ist nicht nur ein Zweikampf, es ist mehr. Eine Lebenseinstellung, eine Charakterfrage. Das verdeutlicht nicht nur die überall sichtbare Verbeugung, sondern ein Kodex, dem sich alle verschrieben haben – die Judo-Etikette:

Den Schwächeren zu Boden drücken, das kann jeder. Aber  Judo ist nicht nur bloße Kraftmeierei: Der beste Einsatz von Geist und Körper – so lautet das erste Prinzip von Jigoro Kano. Siegen auch durch nachgeben ist das Erfolgsrezept, die richtige Taktik finden, auch einmal fallen und die folgende Situation ausnützen. Auf Grips kommt es an, nicht nur auf Muskelkraft.

Ein Judoka braucht immer einen Partner, den Uke. Und auch dieser soll in jeder Einheit lernen. Jigoro Kano nennt es in seinem zweiten Judo-Prinzip „Gegenseitige Hilfe für den wechselseitigen Fortschritt und das beiderseitige Wohlergehen.“  Das bedeutet: Der Uke ist der Trainer und Übungspartner. Er gibt Ratschläge und ist zu Experimenten bereit. Er stemmt sich nicht dagegen, sondern arbeitet mit, dass der Übende, Tori genannt, sich verbessern kann, und lernt dadurch selbst etwas. Wenn sich am Ende der Stunden beide verbessert haben, ist das Ziel erreicht.

Respekt wird im Judo großgeschrieben. Der Judoka zeigt sie durch seine Verbeugung – wenn er das Dojo betritt, bevor und nachdem er mit seinem Partner trainiert hat, vor und nach dem Wettkampf.  Auch vor und nach dem Training verbeugen sich Schüler und Trainer voreinander, und auch vor dem Begründer, Jigoro Kano, wenn ein Bild im Dojo hängt. Die Judoka knien, vom Höchstgraduierten am Anfang bis zum Schüler mit der niedrigsten Gürtelfarbe nebeneinander. Sie nutzen die Momente, um sich zu sammeln, zur Ruhe zu kommen, schließen die Augen und überlegen die Ziele der bevorstehenden Übungsstunde, oder gehen im Kopf noch einmal das eben Gelernte durch.

Würdevoll verhält sich der Judoka auch im Dojo. Barfuß laufen außerhalb der Matte ist tabu. Er räumt seine Tasche und Trinkflasche an die vorgesehene Stelle, ist immer pünktlich und aufmerksam. Der Judoka trainiert mit jedem, der ihn dazu auffordert. Er anerkennt die Kritik seines Übungsleiters und seines Ukes und versucht, an sich zu arbeiten. 

Die Etikette ist auch in den so genannten Judo-Werten zusammengefasst. Die Begriffe Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Respekt, Bescheidenheit, Wertschätzung, Mut, Selbstbeherrschung und Freundschaft zeichnen einen guten Judoka aus. All diese Charaktereigenschaften zeigt er nicht nur auf der Matte. Judo ist ein Erziehungs- und Wertesystem, das auch im Alltag seine Gültigkeit besitzt. Respekt, gegenseitige Hilfe, miteinander Lernen und auch einmal nachgeben – all das braucht der Judoka im Leben. Er kann es als Vorbild an seine Mitmenschen weitergeben.

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Darum Judo!

 

Judo für Jedermann:

Egal in welchem Alter, alle zwischen 5 und 100 Jahren haben die Möglichkeit, Judo zu erlernen und zu machen. Die Sportart ist nicht altersbegrenzt und bietet jedem einen Platz auf der Matte.

Vielfältigkeit:

Judo bietet eine große Auswahl an Bereichen. Ob im normalen Vereins-/Breitensport, im Wettkampf, in der Kata oder als Kampfrichter, Betreuer, Trainer, Prüfer, Funktionär – Judo bietet für jeden ein passendes Angebot. Also, gleich ausprobieren!

Gesundheit:

Mit Judo fit werden, sein und bleiben – das ist leicht. Im Judo sind Koordination, Kondition und Beweglichkeit gefragt. Der ganze Körper wird beansprucht. Aber keine Angst: Besondere Voraussetzungen zum Erlernen sind nicht notwendig. Für Judo muss man nicht sportlicher sein als z. B. für Schwimmen oder Radfahren. Judo ist ein Sport für Jedermann!

Schach auf der Matte:

Nicht Kraft ist das Erfolgsrezept auf der Matte, sondern Technik, Taktik und auch mentale Stärke sind gefragt, um sein Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu bezwingen. Letztendlich entscheidet nicht nur die Muskelkraft, sondern alle Komponenten entscheiden über den Erfolg im Judo. Ein besonderer Reiz für jeden, dem stumpfes Sporttreiben ein Grauen ist. Denn Judo ist ein intelligenter Sport.

Verantwortung:

Judokas lernen früh, Rücksicht zu nehmen. Bei jedem Training sind sie nicht nur für ihr eigenes, sondern auch für das Wohl ihres Partners verantwortlich. Jedem wird schnell klar, dass nur ein „Miteinander“ für ein Vorwärtskommen sorgt. Es wird dem Judoka vermittelt, auf sich selbst zu achten und gleichzeitig  Verantwortung für sich und die Gruppe zu übernehmen. 

Integration:

Im Judo wird Integration groß geschrieben. Niemand wird ausgegrenzt. Ob groß, klein, dick oder dünn – jeder soll mitmachen. Auch Hautfarbe, Religion oder Handicaps welcher Art auch immer spielen keine Rolle, um Freude am Judo zu haben. 

Spaß:

Niemand wird überfordert oder zu etwas gezwungen, denn schließlich soll Judo Spaß machen. Nur wer gerne ins Training geht und das Lächeln nicht vergisst, wird erfolgreich sein. 

Selbstverteidigung/ Stärkung des Selbstbewusstseins:

Judo erhöht das Selbstbewusstsein und reduziert das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Auch wenn man nicht bewusst daran denkt, so tritt man automatisch sicherer auf. Außerdem werden in manchen Trainings auch Selbstverteidigungstechniken und der verantwortungsvolle Umgang damit gelehrt. Sollte es zu einer Notsituation kommen, wird sich ein Judoka in einer angemessenen Weise wehren können.

Judo-Werte:

Der Deutsche Judo-Bund hat sich selbst zu vermittelnde Werte auferlegt. Hierzu zählen Mut, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Selbstbeherrschung, Höflichkeit, Disziplin, Wertschätzung, Ernsthaftigkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt. 

Freunde:

Nirgends findet man leichter Freunde als im Sport! Für Außenstehende mag es schwer sein zu verstehen, dass Judokas auf der Matte auch gegeneinander antreten und doch unter Judokas ein herzliches Verhältnis untereinander wie in einer großen Familie besteht. Wer’s nicht glaubt: Einfach den nächsten Judo-Verein aufsuchen und sich selbst davon überzeugen! 

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Das kleine Einmaleins der Judo-Regeln

 

Wettkampfregeln (vereinfacht)


Wer die Abseits-Regel im Fußball versteht, muss vor Judo-Regeln keine Angst haben. Denn so fremd auf den ersten Blick alles aussieht, so vertraut sind einem nach kurzer Zeit des Zuschauens die Abläufe auf der Judo-Matte. Wir erklären die wichtigsten Regeln dieses Kampfsports. Auch wenn es im Fernsehen manchmal so aussieht, als würden sich die Judokas bei einem Wettkampf nur gegenseitig an ihren Jacken ziehen – das ist nur taktisches Geplänkel, das der Vorbereitung eines erfolgreichen Wurfes oder einer Bodentechnik dient. Denn Judo ist eine komplexe Sportart, bei der es darum geht, im richtigen Moment eine Unachtsamkeit des Gegners auszunutzen.

 

Wertungen

Ob durch einen Wurf oder eine Technik im Bodenkampf – Ziel ist immer ein Ippon (ganzer Punkt), denn mit ihm ist der Kampf vorzeitig beendet. Erreicht werden kann er durch einen Wurf, bei dem der Gegner mit Kraft und Schwung auf den größten Teil des Rückens geworfen wird. Werden diese drei Kriterien bei einem Wurf nicht vollständig erfüllt, gibt die Bewertung Waza-ari (halber Punkt). Erfolgt der Wurf überwiegend auf den Bauch, gibt es keine Wertung. Diese Bewertungen gibt es auch für Haltegriffe (Osae-Komi), bei denen der auf dem Rücken liegende Gegner kontrolliert gehalten werden muss. Wird er 20 Sekunden gehalten, erhält der Haltende einen Ippon. Für Haltezeiten zwischen 11 und 19 Sekunden gibt es einen Waza-Air. Bei Armhebeln und Würgegriffen gibt es einen Ippon, wenn der gegnerische Kämpfer durch Abklopfen mit der Hand oder den Ruf „Maitta!“ aufgibt oder kampfunfähig ist.

 

Kampfrichter

Die Bewertung der gezeigten Aktionen obliegt den auf der Matte befindlichen Kampfrichtern, dem auf der Matte stehenden Mattenleiter und zwei am Rand sitzenden Außenrichtern. Alle drei haben gleiches Stimmrecht, wodurch ein Höchstmaß an Objektivität gewährleistet werden soll. Die Außenrichter treten vor allem bei Situationen am Mattenrand oder bei der Korrektur von gegebenen Wertungen durch entsprechende Handzeichen in Aktion. Kampfrichter sind in der Regel erfahrene Judokas, die sich einer speziellen Kampfrichter-Ausbildung unterziehen und je nach gezeigten Leistungen bei Wettkämpfen und Prüfungen unterschiedliche Lizenzen besitzen. Sie sollen Kämpfe unparteiisch bewerten und die geltenden Regeln sicher anwenden können. Zur Unterstützung ihrer Wirkung rufen sie nicht nur laut ihre Wertungen und Kommandos, sondern unterstützen dies durch eindeutige Handzeichen. Das betrifft nicht nur die Bewertung von Würfen, sondern zum Beispiel auch das Aussprechen von Strafen für Regelverstöße. 

 

Strafen

Diese werden bei kleinen Regelverstößen, wie zum Beispiel passiver Kampfweise, mit einem Shido geahndet. Die ersten zwei Shidos werden nicht unmittelbar in Wertungen für den Gegner umgerechnet und können den Kampf nicht entscheiden. Die dritte Bestrafung, die auch bei schweren Regelverstößen (z. B. grobe Unsportlichkeit oder Anwendung bestimmter verbotener Techniken) direkt ausgesprochen werden kann, heißt Hansoku-make und entspricht einem Ippon für den Gegner.

 

Golden Score

Haben nach der regulären Kampfzeit beide Kämpfer/innen einen Gleichstand in den Bewertungen, beginnt die Golden Score-Zeit (ohne zeitliche Begrenzung). Die erste erzielte Wertung oder ein Hansoku-make entscheiden den Kampf. Golden Score kommt selten vor, da Judo eine schnelle Sportart ist und durch eine offensive Kampfweise die Mehrzahl der Kämpfe vorzeitig beendet wird. Spektakuläre Würfe sind im Judo also keine Mangelware.

 

Ausführliche Regeln und deren Auslegung sind im Ressort der Kampfrichter zu finden!

 

 

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Geschichte des Judos

Als vor rund 125 Jahren der japanische Professor und Erzieher Jigoro Kano das Judo aus aus verschiedenen Ju-Jutsu Stilen entwickelte, war der spätere Siegeszug des Judos nicht vorhersehbar.

Kanos Kunstgriff bestand darin, ein neues Erziehungssystem zu schaffen, in das er viele Elemente aus den alten Kampfkünsten einbrachte, dabei aber im Randori auf Waffen und auf gefährliche Techniken wie Schläge, Tritte, Stöße und verschiedene Gelenkhebel verzichtete. So wurde ein sportlicher und fairer Zweikampf ohne größere Verletzungen möglich und Judo breitete sich als Methode der Körperertüchtigung schnell in Japan aus und wurde dort sogar Schulfach.
 
Nach Europa fand Judo den Weg zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schon in den zwanziger Jahren fanden die ersten Deutschen Judo-Meisterschaften statt. Nach einer Unterbrechung in der NS-Zeit, in der Judo verboten war, erlebte es ab den fünfziger Jahren und besonders ab den Olympischen Spielen in Tokio 1964, als Judo erstmals im Programm vertreten war, einen rasanten Aufschwung. Zusätzliche Popularität erlangte es durch viele Filme, hierzulande besonders durch James Bond- oder Edgar Wallace-Filme. In letzteren setzte Joachim Fuchsberger, der legendäre Fernsehmoderator und Stadionsprecher der Olympischen Spiele von 1972 in München, seine Judo-Fähigkeiten zum Besiegen der Bösewichter ein. 

Einen großen Einfluss hatten in Deutschland die Olympiasiege von Dietmar Lorenz (1980) und Frank Wieneke (1984). Vor allem Wieneke löste damals einen Judo-Boom in Deutschland aus, von dem das deutsche Judo bis heute profitiert. 

Heute ist Judo eine dynamische, facettenreiche und sich stetig weiter entwickelnde Kampfsportart und vermutlich auch die weltweit verbreitetste. Allein in Deutschland zählt der Deutsche Judo-Bund rund 200 000 Mitglieder. Davon sind etwa 40 000 Judokas allein in Bayern aktiv. Und mit den Olympiasiegen von Ole Bischof in Peking und der mittlerweile vom Leistungssport zurückgetretenen Yvonne Bönisch in Athen und den Weltmeisterschaftsmedaillen von Ole Bischof, Claudia Malzahn, Romy Tarangul und Heide Wollest, Dimitri Peters und Karl-Richard Frey der letzten Jahre gehört das deutsche Judo auch heute noch international mit zur Spitze.

Eine ausführliche Geschichte über die Entwicklung des Judosports von Wolfgang Dax-Romswinkel finden Sie hier. 

 

Judo in Bayern

Der Bayerische Judo-Verband (BJV) ist der zweitgrößte Landesverband in Deutschland. Hier ist seit Jahrzehnten Judo auf Spitzenniveau zu Hause. Seien es die vielen Medaillen bei Olympischen Spielen durch Paul Barth (1972 Bronze), Günter Neureuther (1976 Silber, 1984 Bronze), Richard Trautmann (1992 und 1996 Bronze), Udo Quellmalz (1992 Bronze, 1996 Gold) und Michael Jurack (2004 Bronze), bei Welt- und Europameisterschaften oder die vielen Europacup- und Bundesliga-Siege des TSV Abensberg und den TSV München-Großhadern - Bayern ist eine Judo-Hochburg.

Doch Judo in Bayern ist mehr als nur Wettkampfsport. Nicht alle Judokas wollen Wettkämpfe betreiben, sondern sich auch mit anderen Aspekten des Judos beschäftigen. Dadurch hat sich das Judo-Angebot in Bayern breit differenziert. Ob Beschäftigung mit traditionellen Judo-Formen wie der feierlichen Kata, Selbstverteidigung, die Nutzung der allseitigen körperlichen Beanspruchung durch Judo als Gesundheits- und Rehabilitationssport für Judokas im Alter von 0 bis 100 Jahren, Judo als Schulsport oder auch Judo im Behindertensport - in Bayern findet fast jeder Interessierte ein Angebot seiner Wahl. 

Um dieses Angebot aufrecht erhalten zu können, unternimmt der BJV große Anstrengungen. Durch viele Lehrgänge und Fortbildungsangebote werden Sportler und Trainer auf dem laufenden Stand gehalten und können auch modernste Erkenntnisse in ihr Training integrieren. So hat sich in den über 50 Jahren, seit der BJV gegründet wurde, das Bild des Judos gründlich gewandelt von einer traditionellen fernöstlichen Kampfsportart zu einer modernen Sportart, die ihren Sportlern ermöglicht, ein Leben lang mit Judo gesund und fit zu bleiben.

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Was ist Judo?

Judo ist eine Sportart, die wie kaum eine andere Sportart noch immer in enger Verbindung mit ihrem Ursprungsland steht. Es ist nicht nur die fernöstlich anmutende Kleidung der Judokas, eine Art Kimono mit Gürtel, sondern auch das feste Zeremoniell bei Wettkämpfen und auch in Trainingseinheiten, das dieser Sportart einen Hauch des Besonderen verleiht. 

Obwohl durch die Entwicklung der Wettkampfsportart Judo viele Bezüge zur fernöstlichen Philosophie an Bedeutung verloren haben, steht ein wichtiges Judo-Prinzip immer noch im Mittelpunkt: Siegen durch Nachgeben. Ein Judoka nutzt für seinen Sieg offensive Aktionen seines Gegners aus. Dadurch mutet ein Judokampf manchmal wie ein Strategiespiel an, bei dem die beiden Kämpfer taktieren und sich auskundschaften, bevor einer der beiden blitzartig die Situation für einen Wurf oder eine erfolgreiche Aktion im Bodenkampf nutzt.

Durch den Verzicht auf unnötige Gefährdungen und die Idee der klugen Kampfführung ist Judo immer noch das, was es im Japanischen auch heißt: Der sanfte Weg.

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