Skip to main content

Vereine während der Corona-Krise

Veröffentlicht in

Aus den Vereinen

Wir haben sieben Vereine aus ganz Bayern interviewt und ich Ihre Antworten zusammengefasst. Ihre besten Ideen für Training und Vereinsarbeit haben wir Euch vorweg zusammengefasst.

Best Practice und neue Ideen:

Kommunikation, Kontakt und Organisation:

Für die meisten Vereine hat sich der Weg über WhatsApp-Gruppen und Emailverteiler bewährt. Ein Verein hat in der Krise die Chance genutzt auf eine kostenlose Vereinssoftware mit Appmöglichkeit umzustellen. Das Beispiel was sie nutzen ist SportMember und funktioniert besonders gut für die Organisation und Anmeldung für das Indoortraining, da hier nur eine beschränkte Teilnehmerzahl möglich ist.

Die Judopostkarte des DJB schafft einen persönlichen Kontakt in der aktuellen Situation und kann als Motivation für den Restart genutzt werden.

Mit eigenen Videos, zum Teil von Sportlern für Sportler (TuS Bad Aibling), schaffen die Vereine weiterhin den Kontakt und haben bisher keinen Austritt wegen Covid-19 zu verzeichnen.

 

Training:

Tandoku-Renshu und die ersten Uchi-komi mit Judogürteln und Zugseilen finden in den meisten Vereinen inhaltlich ihren Platz. 

Die Anschaffung von leichten Wurfpuppen hat sich für ein paar Vereine für die Trainingsgestaltung bewährt. Inhaltlich trainieren fast alle die Bereiche Koordination und Kraftausdauer. Einige wenige setzten nun ihren Schwerpunkt in den Bereich Schnelligkeitstraining.

Um die Abstandsregeln einzuhalten legen die meisten Vereine verschiedenfarbiger Matten in gezielten Mustern. (siehe Foto)

Mehrwert „Verein“:

Den Mitgliedern den Mehrwert der sozialen Kontakte durch den Verein zu verdeutlichen ist ein großes Anliegen aller Vereine. Dazu gehört schon jetzt die zukünftige Planung für z.B. Judosommersafari, gemeinsame „Trimm-Dich“ Angebote und zusätzliche Fitnessangebote beibehalten etc.

 

Die Interviews in Ausschnitten:

 

Als erste Frage, habt Ihr schon mit dem Training begonnen, und wenn ja, in welchen Altersgruppen?

TSV Lindau (Manfried Steiert): Ja, wir sind jetzt bereits in der sechsten Woche mit unserem Training. Das Training bieten wir für den gesamten Kinder- und Jugendbereich an.

Ein Erwachsenentraining bieten wir somit zwar an, aber die betreffenden Personen wollen lieber noch warten, bis man wieder richtig raufen kann. Einige Erwachsene machen deshalb einfach beim Jugendtraining der U15 und U18 mit.

TSV Großhadern (Doris Auer, für den Verein nicht LLZ): Wir hatten eigentlich durchgehend Training, nur das Medium wurde ständig angepasst. Sobald es mit 5er-Gruppen möglich war, hat die U18 im Freien begonnen. Eine Woche später durfte dann auch die U15 (noch in 5er-Gruppen) im Freien trainieren und seit der Möglichkeit der 20er-Gruppen die U12/10-Fortgeschrittenen.

Unsere Anfänger und Bambini wurden in Gruppen aufgeteilt und sind seit dieser Woche im Freien unterwegs. Leider haben wir hier die größten Erwartungen, aber auch die größten Diskussionen mit den Eltern. Das muss sich erst noch einspielen.

TV Erlangen (Hinnerk Hagenah): Ja, wir trainieren seit etwas erlaubt ist immer das, was maximal erlaubt ist. Also zunächst in Kleinstgruppen im Freien und jetzt wieder im Dojo. Die Angebote umfassen alle Altersgruppen. Für die U15 gibt es Montag und Freitag Trainings.  Jüngere Jahrgänge sind nur sehr vereinzelt im Training, hätten aber beispielsweise im Familientraining in Begleitung mindestens eines Erziehungsberechtigen einen Raum. Die Beteiligung in den Altersklassen U18 und U21 ist gering. Im Erwachsenenbereich werden die Angebote sehr gut genutzt.

DJK Ingolstadt (Sven Keidel): Zu Beginn der Krise haben wir einige Onlinetrainingsangeboten, es aber wieder auf Grund der „Nachfrage“ eingestellt. Mit Outdoortraining haben wir begonnen als es erlaubt wurde, richtig starten können wir jetzt wieder mit geplanten Indoortraining, da wir hier Wetter unabhängig trainieren können. In der Altersgruppe u10/u12 und bei den Erwachsenen wird das sehr gut angenommen. Für die ganz Kleinen u8 (Judo spielend lernen) können wir aktuell noch kein Training anbieten.

 

Welchen Formen des Trainings bietet Ihr an und wie können wir uns das vorstellen?

SG Eltmann (Edgar Riedl): Zu Beginn des Lockdowns haben wir eine „Judo daham“ Gruppe mit allen Mitgliedern erstellt und darin zweimal wöchentlich „Challenges“ angeboten, an denen alle Interessierten online teilnehmen konnten. Eigene Videos der TN wurden in der Gruppe hochgeladen. Mit zunehmender Öffnung der Schulen und Kitas haben wir dieses Angebot auslaufen lassen und sind dann später zum Online und Präsenztraining gewechselt

Online-Training (Kinder): 

- Einmal wöchentlich 

- ca. 45 Min

- wechselnde Trainer*innen

- Trainingsinhalte variieren (Übungen, Spiele für Koordination, Kondition und Kraft)

- benötigte Trainingsgeräte (Judogürtel, Wasserflasche etc) werden vorher von der anleitenden Person mitgeteilt

Outdoor Fitness-Training (Erwachsene):

- einmal wöchentlich

- ca. 90 Min

- gleichbleibender Trainer

- Trainingsinhalte variieren (Übungen für Koordination, Kondition und Kraft sowie judospezifische Inhalte an Teilnehmende adaptiert)

- Trainingsinhalte werden jeweils vorher in den Gruppen angekündigt ebenso dafür benötigte Utensilien die dann von jedem TN selbst mitgebracht werden.

TuS Bad Aibling (Denis Weisser): Montags und freitags machen wir gemeinsam Outdoor-Training: Laufen, Gymnastik, Tandoku Renshu, etc. Mittwochs gibt es Online-Training. Gemeinsam – aber jeder „dahoam“.

Darüber hinaus produzieren wir Videos mit Fitness-Übungen zum Nachmachen. Die macht jeder wann und wo er / sie will.

 Wir haben bei vielen externen Angeboten mitgemacht. Beim BJV – das war klasse – dem DJB, EJU, IJF. Und ganz aktuell haben wir einen Fitness-Lehrgang als Video produziert, der gerade als Clip herauskommt.

TV Erlangen: Das Hygienekonzept ist ebenfalls auf der Homepage hinterlegt und beinhaltet deutliche Einschränkungen. Das Training erfolgt ohne Partner. Neben Übungen zur Fitness sind koordinative Aspekte enthalten. In Ergänzung zu Übungsformen wie Tandoku-Renshu haben wir zusätzliche Wurfpuppen angeschafft, mit denen der Technikbezug mit Gewicht und Griff hergestellt werden kann. Freiräume, die der erlaubte Kontakt innerhalb einer Familie oder Lebensgemeinschaft neuerdings gibt, werden genutzt werden. Durch gezieltes Legen der farbigen Matten wird das Einhalten der Abstände unterstützt, damit wir hier nicht in Schwierigkeiten kommen

TSV Lindau: Unsere Judokas trainieren seit dem ersten Training auf Judomatten, die ich anfangs mit dem Auto an den jeweiligen Trainingsort gebracht habe. Jetzt habe ich eine kleine Menge Judomatten in einer Garage auf dem Sportplatz, so dass kein Transport mehr stattfinden muss. Jeder Trainierende bekommt eine Fläche von 1m x4 m aufgebaut in einem Abstand von mindestens 1,5 m zum nächsten Trainierenden. Am Ende muss jeder seine Mattenfläche desinfizieren. Zu diesem Zweck habe ich entsprechende Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel und Reinigungslappen dabei.

Das Training besteht aus Gymnastik, Koordinations- und Konditionsübungen. Aufgrund der Mattenfläche kann jede Fallschule gemacht werden und sehr viele Techniken in Tanduko Renshu. Mit Hilfe des eigenen Judogürtels bzw. von Zugseilen können Wurfeingänge mit Wiederstand geübt werden. Hierfür haben wir bereits jetzt, soweit möglich, feste Trainingspartner definiert, die sich momentan auf der gegenüberliegenden Matte befinden. Auf diese Weise besteht auch gleichzeitig eine soziale Bindung. Das ist jedenfalls besser, als wenn jeder nur für sich alleine trainiert.

BC Eckental (Jens Geider): Atem- und Konzentrationsübung, Gymnastik, Tabata, Tandoku-renshu, Gummiband. Fokus auf Kodokan-, Kawaishi- und Pulling out. In der Halle kommen Fallschulübungen und Bodenaufgaben dazu (auf der Judomatte).

Randnotiz: Ab Montag, 29.6. starten wir auch wieder im Kindergarten mit der „BAERchen-Judo-Gruppe“, die leider recht lange pausieren musste. Auch hier ging das Kontakthalten mit WhatsApp, Videos (z.B. Gürtelbinden, Judowerte).

TSV Großhadern: Nach wie vor gibt es nur ein Training ohne Anfassen, so dass kein eigentliches Judo oder entsprechende Spiele gemacht werden können. Jeder Trainer überlegt sich hier die passenden Übungen, die kontaktfrei möglich sind und Konditon, Kraft, Koordination, Schnelligkeit etc. schulen. Häufig gibt es verschiedene Stationen, die mit entsprechendem Abstand aufgebaut wurden und durchlaufen werden (eher in der U15-18). Hierfür wird alles mögliche nach außen geschleppt (Seile, Zugbänder, Wurfpuppen, Matten, Medizinbälle, etc.). Oder die Kids bleiben an ihrem Platz und bekommen vom Trainer Übungen mit/gegen Eigenwicht "vorgeturnt" (meist in der U12 und jünger). Judo fließt in der Regel als Tandoku-Renshu in jedes Training mit ein.

 

Nehmen Eure Mitglieder das Angebot an?

SG Eltmann: Die „Judo daham“ Gruppe wurde anfangs sehr gut angenommen. Später ließ das Interesse etwas nach. Das Online Training der Kinder wird aktuell noch nicht so gut angenommen. Die Teilnehmerzahl ist aktuell überschaubar. Das Outdoor Training der Erwachsenen hat eine gute Resonanz.

TSV Großhadern: Unsere Mitglieder sind in allen Altersgruppen wieder dabei, aber gerade bei den kleinen Kindern sind es derzeit weniger als vor Corona. Bis jetzt haben sich nur ganz, ganz wenige Familien gemeldet, die aus Sicherheitsgründen nicht kommen bzw. ihre Kinder nicht schicken

TuS Bad Aibling: Ja. Die Resonanz ist positiv. Und momentan arbeiten wir daran, auch wieder indoor starten zu können.

TV Erlangen: Das Angebot wird sehr gut angenommen. Einige Einheiten sind binnen Stunden ausgebucht. Die Beteiligung im Jugendbereich könnte allerdings noch zunehmen.

DJK Ingolstadt: Im Kinder- und Erwachsenenbereich sind viele Kurse meistens schon 3-4 Tage vorher ausgebucht. In der Altersklasse u15 ist die Nachfrage leider etwas zögerlich.

 

Wie erreicht Ihr in dieser Zeit Eure Sportler?

TuS Bad Aibling: Per Mail, WhatsApp, über die Homepage, persönlich. 

Jedem Mitglied haben wir die DJB-Postkarte geschickt „Wir bleiben Judoka“.

Wir waren auch in den Print- und Onlinemedien mit unserem Programm und nächste Woche sind wir zum Radiointerview gebucht. Das alles ist echtes Teamwork – danke an unsere Trainer und Organisatoren.

SG Eltmann: Vorrangig über Messenger-Gruppe für Ankündigungen und um in Kontakt zu bleiben.

TV Erlangen: Wir kommunizieren über die Homepage und Verteiler in sozialen Medien, die es auf freiwilliger Basis in den verschiedenen Trainingseinheiten, Mannschaften und Altersklassen gibt.

DJK Ingolstadt: Nach einem Rundschreiben per Email haben wir komplett auf die Onlinevereinssoftware Sportmember umgestellt. Zudem haben wir noch ein paar WhatsApp-Gruppen. 

TSV Großhadern: Wir versuchen immer wieder alle Mitglieder über verschiedene Ebenen zu informieren:
- die Trainer haben durchgehend über WhatsApp-Gruppen, Instagram und Facebook den Kontakt gehalten, wobei doch ein paar Kinder wohl nicht erreicht wurden. Aber der U12 nach oben hat es allerdings super funktioniert, bei der Erwachsenen-Breitensportgruppe war auf dieser Ebene dagegen Funkstille
- die Abteilungsleitung hat versucht über die Homepage und Artikel im Vereinsheft zu informieren. Hier sind wir allerdings sicherlich noch ausbaufähig, aber es fehlt uns an jemandem in der Öffentlichkeitsarbeit und die Abteilungsleitung hat nicht noch mehr geschafft
- der Hauptverein hat einen Brief per Mail verschickt und auch im Vereinsheft informiert
- alle weiteren Anfragen hat die Abteilungsleitung per Mail geklärt und immer wieder verloren gegangene Kontakte wieder hergestellt
- die Einteilung der Trainingsgruppen läuft direkt über die Trainer

 

Was ist in Deinen Augen das Wichtigste, was der Verein/Trainer aktuell machen muss?

TSV Großhadern: Wir müssen neu denken: neue Wege und bessere Kommunikation (vielleicht geben jetzt endlich mal alle eine funktionierende Mail-Adresse an?); schnellere Entscheidungsfindung in der Abteilungsleitung und damit auch schnellere Information; die Trainer müssen weiterhin eng mit ihren Athleten in Kontakt bleiben und einfach mal nur nachfragen wie es geht; die "kleinen" Trainer und Co-Trainer müssen wieder wahrgenommen und auch laufend involviert werden.
Wir werden Ende Juli eine alternative Judosafari abhalten (vermutlich Stationen; indoor + outdoor; künstlerischer Teil; Geschicklichkeitsparcour mit Elternteil; Grill und Getränke), um zumindest ein Ritual aufrecht zu erhalten. Dafür erstellen wir gerade ein Überraschungsgeschenk, das heuer einfach mal etwas mehr kosten darf.

TV Erlangen: Den Sport und mehr noch den Verein mit all seinen Aspekten in den Köpfen der Mitglieder halten. Es ist sehr leicht aktuell den Eindruck zu gewinnen, dass das Leben auch ohne Judo sehr erfüllt und befriedigend sein kann, dass eigentlich nichts fehlt. Es muss hier deutlich werden, dass ein guter Anteil der gerade in Zeiten der Quarantäne und Abgeschiedenheit so wichtigen Kommunikation auf Kontakte zurückzuführen ist, die aus dem Sport erwachsen sind.

Wir müssen und werden als TV 1848 Erlangen im Rahmen des Erlaubten die Möglichkeiten schaffen, die Trainingsfreunde wieder zu treffen und gemeinsam etwas zu tun. Hierzu werden wir jede Lockerung nutzen, um der Normalität unseres Sportes aktiv entgegen zu gehen. Dieses Angebot werden wir unseren Mitgliedern auch weiterhin mitteilen und nahe bringen.

TSV Lindau: Der Verein oder Trainer muss mit der Stadt bzw. dem Landratsamt in Verbindung bleiben, um alle Möglichkeiten frühzeitig nutzen zu können. Jeder muss darauf achten, dass die Schutzmaßnahmen eingehalten werden, um auch weiterhin ein Training anbieten zu können.

Für die Trainingsgestaltung sollte jeder Trainer das Gefühl haben, was seine Gruppe braucht und sein eigenes Training anbieten. Ideen hierfür gibt es ja zum Glück ausreichend im Internet, sodass sich jeder die Bausteine nehmen kann, die für seinen Verein oder die Trainingsgruppe passen.

TuS Bad Aibling: Gesund bleiben – physisch und psychisch, aber auch wirtschaftlich.

SG Eltmann: Vorrangig den Kontakt zu seinen Mitgliedern aufrechterhalten. Des Weiteren Online und inzwischen Outdoor und soweit möglich auch schon Indoor Angebote bereitstellen. Die Teilnehmer über den aktuellen Stand informieren, was Lockerungen und damit verbunden Möglichkeiten anbelangt.  Bei allen Angeboten das Infektionsrisiko so gering wie möglich halten.

Gut ist auch, Kraft und Ideen für die Zeit danach tanken :-)

 

Siehst Du in der Krise auch eine Chance? Gibt es etwas, was Ihr vielleicht jetzt verändert habt und was Ihr in Zukunft so beibehalten wollt?

SG Eltmann: Ggf. Outdoor-Fitness als festen Trainingsbestandteil integrieren. Die neu geschaltete Messengergruppe für Veranstaltungsplanung u.ä. nutzen, um Helfer zu gewinnen bzw. viele Mitglieder zeitgleich zu erreichen.´

BC Eckental: Mehr Gummiband und Tandoku-Renshu-Einheiten werden auch im „new normal“ Training einen festen Platz finden.

TSV Großhadern: Möglicherweise hat sich die Wertigkeit unseres Trainings wieder erhöht und vielleicht sogar manche Bindung zwischen Athlet und Trainer auf eine andere Ebene gehoben. Vielleicht ist es auch einfach nur das Gefühl "und jetzt erst recht" oder "wir schaffen das" oder "we stay strong" das uns noch mehr verbindet. Wenn man den Jugendlichen zusieht, wie sehr sie sich freuen sich wieder zu sehen, dann erscheint mir das herzlicher zu sein als zuvor.
Derzeit wird mehr auf Hygiene geachtet, was wir gerne beibehalten würden. Hier scheitern wir oft an der Masse der durchlaufenden Personen. Auch ist es angenehm, dass wirklich nur Judoka in der Halle sind, die gerade wirklich Training haben. 
Und dann werden wir in den Ferien auch Training anbieten; vielleicht als Camp, vielleicht nur als regelmäßiges Training, vielleicht mit der Möglichkeit für Gürtelprüfungen zu üben. Wenn das wirklich klappt, dann sollten wir das auf jeden Fall beibehalten.

TSV Lindau: Auf alle Fälle. Durch die Krise und die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten war jeder gezwungen, sich Gedanken über alternative Möglichkeiten zum „normalen Training“ zu machen. Sei es nur ein Treffen zum Laufen, eine Trainingseinheit auf dem „Trimm Dich Pfad“ oder aber auch das Einführen von speziellen Trainingsmöglichkeiten im Bereich Koordination oder Tanduko-Renshu, was bisher meines Erachtens etwas vernachlässigt wurde. Der eine oder andere hat vielleicht auch mehr Unterstützung von seinen Mitgliedern bekommen als bisher, und bekommt diese sicherlich auch in Zukunft.

Bisher wurde das Thema Mattenreinigung und Desinfektion sehr vernachlässigt. Momentan wird das nach jeder Trainingseinheit umgesetzt. Ich denke, dass das auch nach der Coronazeit ein wichtiges Thema bleiben wird. Wahrscheinlich nicht nach jedem Training, dafür aber regelmäßig. Es war bisher oft schwierig, einen partnerlosen Judoka dazu zu bringen, außer vielleicht bei der Fallschule, etwas alleine zu machen. Da waren es dann eben Dreiergruppen, wobei einer zugeschaut hat, oder vielleicht sogar gestört hat. In Zukunft bekommt derjenige ein Programm, so wie es jetzt praktiziert wird.

DJK Ingolstadt: Die neue Ordnung im Dojo, aber auch in der Kommunikation aufrechterhalten. Neue methodische Ideen zur Vermittlung von z.B. Tandoku-Renshu beibehalten und wie jetzt Altes hinterfragen.

TV Erlangen: Der TV Erlangen lebt wie oft und an vielen Stellen betont und publiziert von der Geselligkeit und dem Miteinander während und nach dem Training und den Kämpfen. Die aktuelle Krise konterkariert daher das, was uns besonders wichtig ist und auszeichnet. Die Krise zeigt auf, wie wichtig die Möglichkeiten zur Kommunikation auch außerhalb des persönlichen Kontakts sind. Hier sehen wir Potenzial zur Verbesserung in einigen Bereichen.

 

Was möchtest Du unseren Abonnenten ansonsten noch sagen?

Doris Auer (TSV Großhadern): Liebe Judoka, ihr dürft genervt sein, aber stay strong. Trainiert, trefft euch zu Trainingsgruppen (unter Einhaltung der Regeln) und haltet als Judo-Familie zusammen!

Hinnerk Hagenah (TV Erlangen): Wir würden uns sehr freuen, möglichst viele von Euch möglichst bald auf den Matten in Erlangen oder andernorts wiederzusehen!

Manfried Steiert (TSV Lindau): Allen, die bisher schon etwas für Ihren Verein anbieten, möchte ich danken. Viele von uns haben in letzter Zeit andere Vereine in verschiedenen Formen unterstützt, ob durch Videos, Unterstützung in der Organisation oder vieles mehr. Das finde ich super von Euch. Macht weiter so und helft denen, die bisher vielleicht noch nichts machen (konnten).

Für Euch, die Ihr trainieren wollt, unterstützt euren Verein, eure Trainer! Kommt ins Training und bringt eigene Ideen mit ein. Gemeinsam und mit Rücksicht und Verantwortung füreinander werden wir diese Krise hervorragend bewältigen.

Zuletzt wünsche ich euch allen viel Gesundheit … und geht positiv in die Zukunft, natürlich mit Judo J

Denis Weisser (TuS Bad Aibling): Wir müssen zusammenhalten – egal was kommt. Mit persönlich hat Judo auch in dieser Zeit viel Kraft gegeben und ich danke allen, die irgendwann irgendwem irgendwie geholfen haben. 

Edgar Riedl (SG Eltmann): Seid Judo, bleibt Judo. Judo ist mehr als nur ein Sport, deswegen steht und fällt es nicht mit Training und Wettkämpfen. Es lebt von Verbundenheit und Rücksichtnahme auch in schwierigen Zeiten!

 

Herzlichen Dank für die vielen spannenden Antworten Denis Weiser, Jens Geider, Edgar Riedl, Hinnerk Hagenah, Sven Keidel, Manfried Steiert und Doris Auer!

Interview: Jens Keidel, Bild und Video: Jens Keidel, Doris Auer

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.